04.03.2021 (Mail an F.)

Liebe F.

Vielen Dank für deine Mail, über die ich mich sehr gefreut habe.

Natürlich nicht über das Schicksal deines Cousins, der grade von seinen Kindern entfremdet wird. Aber über das, was du getan hast, nämlich, dass du ihn mittels der aufgeschalteten Links zum Thema Eltern-Kind-Entfremdung sensibilisiert hast.

Genau das ist es nämlich, was ich mit dem Blog erreichen möchte. Ich möchte all den Entfremdeten da draussen Mut machen, sich zusammenzuschliessen. Wenn man auf einmal von den eigenen Kindern abgelehnt wird, zieht man sich in der Regel voller Scham zurück, zerfleischt sich in Gedanken selbst unddenkt, dass alle da draussen das Label „unfähige Mutter / unfähiger Vater“ auf der eigenen Stirn sehen.

Dass ich genau in dieser Zeit meine Leidensgenossin K. an meiner Seite hatte, hat mich wahrscheinlich davor bewahrt, endgültig den Verstand zu verlieren. Zwar war der Austausch nicht immer konfliktfrei, es gab sogar mehrere Monate Funkstille zwischen uns, wohl weil wir von der geballten Ladung an geteiltem Schmerz schlicht überfordert waren. Aber unser Austausch hat uns geholfen, ob all unserer Wut, ob all des Schmerzes über die uns zugefügte Ungerechtigkeit nicht die Sprache zu verlieren.

Mein gestriger Post ist deshalb u. A. eine Replik auf deine Mail. Ich hoffe, dass er dir und deinen Verwandten in der schwierigen Zeit hilft.

Ganz liebe Grüsse und stay tuned! 😉

A., am 04.03.2021

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